Brief an die Gemeinde zur Advents- und Weihnachtszeit
Gott kommt in die Welt
Liebe Gemeinde
das schönste Fest der Christen kommt…. ist schon da! Auch in diesem Jahr wird das Weihnachtsfest in die Geschichte als Corona-Weihnachten eingehen. Wir hatten in den vergangenen Monaten viel mit verschiedenen Regeln, Verordnungen, Einschränkungen zu tun.
Jetzt wollen wir einmal zur Ruhe kommen und unsere Gedanken in eine andere Welt bewegen, in eine christliche Welt.
Ich glaube, weltlich gesehen, haben wir für dieses Fest schon alles getan. Ich gebe zu, ich habe selber schon im Oktober jede Menge Lebkuchen und andere weihnachtliche Spezialitäten gegessen.
Was kann dieses Fest mit uns machen, wie kann es uns verändern, einen neuen christlichen Schub geben, eine gute, positive Energie schenken?
Wir verbrauchen oft Energie mit Dingen, die nicht unbedingt notwendig sind. Wir tun vieles im Advent, wir haben immer dies oder jenes zu erledigen, wir möchten, dass alles schön, familiär und würdevoll wird.
Gott kommt in die Welt… Und er kommt ganz unabhängig davon, ob wir etwas vorbereiten oder nicht!
Damals, am eigentlichen Weihnachtstag, da war auch nichts vorbereitet. In Israel hat sich niemand um die Ankunft dieses Messias geschert. Damals war nichts vorbereitet. Gott kommt trotzdem! Er kommt, weil er es will, ganz auf eigene Faust. Er ergreift die Initiative und zwar völlig allein, einzig und allein er. Weihnachten ist der Tag, an dem Gott voll und ganz und völlig allein die Initiative ergreift. Und genauso wie er damals in die Welt gekommen ist, genauso tut er es auch heute. Er bricht in unsere Welt, er bricht in unser Leben ein, ob wir das wollen oder nicht, ob wir uns darauf einstellen oder nicht. Er tut es trotzdem.
Und das, das ist dann Weihnachten!
Manchmal mutet es so an, als würden wir mit all unserer Vorbereitung, mit all unserer Aktivität, mit all unserem Richten und Tun eigentlich nichts anderes im Sinn haben, als unsere ganze Hilflosigkeit dem Weihnachtsfest gegenüber zu überspielen. Wie wenn wir nicht wahrhaben wollen, dass wir am Geschehen der Weihnacht eigentlich ganz unbeteiligt sind.
Das Fest, an dem wir die meiste Aktivität des ganzen Jahres entfalten, dieses Fest ist eigentlich das große Fest der Passivität.
Wir können eigentlich gar nichts tun. Denn es ist Gott, der tut, der in unsere Welt kommen möchte, der Mensch wird, vor 2000 Jahren unter uns. Und heute in uns, jeden Tag aufs Neue.
Gott kommt, wir können das nicht vorbereiten, sondern es eigentlich nur - voller Dankbarkeit dafür - feiern!
Ich wünsche Ihnen das schöne Feiern dieses Festes, ich wünsche Ihnen frohe und gesegnete Weihnachten, alles erdenklich Liebe und Gute, Gesundheit, Glück und Erfolg und Gottes Segen im Neuen Jahr 2022!
Ihr Pfarrer Dariusz Drabik