Brief an die Gemeinde zu Lichtmess und Blasiussegen
Mariä Lichtmess/Blasiussegen 2021
Liebe Gemeinde!
Am 2. Februar feierte die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund Mariä Lichtmess genannt. Dieses Fest fällt in diesem Jahr auf einen Dienstag, deswegen haben wir es auf den Samstag/Sonntag (30./31.Januar) verlegt.
„Mariä Lichtmess“ hieß bis 1969 in der katholischen Kirche auch „Mariä Reinigung“. Diese Bezeichnung knüpft an den Bericht des Lukas-Evangeliums an, nach dem Maria 40 Tage nach der Geburt Jesu ein Reinigungsopfer darbrachte, wie es das jüdische Gesetz vorschrieb.
Beim Evangelisten Lukas ist nachzulesen, dass sich Joseph und Maria in den Tempel begaben, um Jesus, der als Erstgeborener Gott gehörte, auszulösen. Von daher kommt auch der andere Name des Festes, der sich seit 1969 im katholischen Feiertagskalender findet: „Darstellung des Herrn“. Aus dem Marienfest ist ein Christusfest geworden.
Wie das Lukas-Evangelium berichtet, begegneten Maria und Joseph im Tempel dem Greisen Simeon und der Prophetin Hannah. Der alte Mann stimmte ein Loblied auf das Kind an und pries es als Messias: „Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“, so wird am 2. Februar in den Gottesdiensten vorgelesen.
„Lichtmess“ ist eines der ältesten Feste der christlichen Kirche: Seit Anfang des 5. Jahrhunderts wurde es in Jerusalem am 40. Tag nach der Geburt Jesu gefeiert. In Rom führte die Kirche den Feiertag um das Jahr 650 ein. Mit dem 2. Februar verbinden sich viele unterschiedliche Glaubensaussagen, viele Volksbräuche und auch Bauernregeln. Seit dem 11. Jahrhundert kam der Brauch der Kerzensegnung und der Lichterprozessionen dazu.
An Lichtmess wurden dann auch die für das nächste Jahr benötigten Kerzen der Kirchen und der Familien geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden.
Es gibt eine besondere Kerze, die wir an dem Tag ebenso segnen. Es ist eine doppelte Kerze, mir der der sogenannte „Blassiussegen“erteilt wird. Der Name stammt von einem Heiligen, der Anfang des 4. Jahrhunderts in Armenien, in der heutigen Türkei, wirkte. Bischof Blasius starb um 316 während einer Christenverfolgung als Märtyrer.
Der heilige Blasius hat, wie die Legende berichtet, als Märtyrer im Gefängnis ein halskrankes Kind gesegnet und gerettet. So erinnert der Blasiussegen an die Fürbitte der Märtyrer, die unsere Fürsprecher auch für die leibliche Gesundheit sind.
Wir leben seit Monaten in einer Zeit, in der viele an Corona sterben mussten. Wir alle hoffen, dieses Virus so schnell wie möglich zu besiegen. Ein Funken Hoffnung bringt ohne Zweifel die Impfung, die viele von uns erwarten. Wir sind dabei auf medizinische Hilfe angewiesen, aber als gläubige Menschen hoffen wir auf Kräfte von „Oben“. Wir dürfen die Heiligen um ihre Hilfe und Fürbitte bei Gott anrufen, so glauben wir, dass der heilige Blasius uns helfen kann. Aufgrund der Corona-Einschränkungen dürfen wir Ihnen keinen Einzelsegen erteilen, aber wir werden ihn einmal für die ganze Gemeinde zum Schluss des Gottesdienstes spenden.
Möge uns der heilige Blasius bei gesundheitlichen Problemen die nötige Kraft und Genesung schenken.
Möge das Licht Christi uns und allen Menschen am heutigen Fest leuchten, sodass wir seine Wahrheit und Liebe empfangen und an ihn glauben können!
Denjenigen, die keine Möglichkeit haben zum Gottesdienst zu kommen, möchte ich den Segen auf diesem Weg erteilen:
„Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne + dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unseren Herrn“. Amen.
Mit christlichen Grüßen
Ihr Pfarrer Drabik