Brief an die Gemeinde im Mai
Im Frühling blüht alles auf!
Liebe Mitchristen,
nun hat endlich der Frühling mit seinen frohen und frischen Farben Einzug gehalten. Als Teil der Natur blühen wir Menschen mit auf.
Zwar hat uns die Corona-Zeit zu einer neuen Art der Demut und Bescheidenheit bewegt, aber die neu gewonnenen Erkenntnisse werden sich erst im gelebten und zu gestaltenden Alltag bewähren und zeigen.
Die Natur, jeder neue Tag ist uns geschenkt. Besonders nach Krisen und in Tagen der existentiellen Not wird uns das außergewöhnlich bewusst. Geschenke betonen das Leben. Letztlich ist unser Leben ein einziges Geschenk. Was machen wir daraus? Hat mein Leben in diesem Moment ein Sinn? Oft habe ich den Eindruck: Erst wenn schwierige Zeiten vorbei sind und der Vergangenheit angehören, ich wieder gut durchatmen kann, komme ich auch mit der Gegenwart besser zu recht, bin wieder viel gegenwärtiger im Hier und Jetzt. Das gibt neue Kraft, neue Zuversicht.
Jetzt, das kann ein Blick in unsere ÜPE-Gemeinden sein (ÜPE: überpfarrlicher Einsatz). Nach acht Monaten des Sich-gemeinsam-auf-den-Weg-Machens sind schon viele Termine miteinander erlebt worden. Planungen, gemeinsame Absprachen, Konzepte erden in den Gremien und Gruppen miteinander bedacht und ausgewertet. Die Motivation ist hoch – das ist nicht selbstverständlich und dafür sind Pfarrer Drabik, Pater Alex und ich allen ehrenamtlich Engagierten sehr, sehr dankbar.
Es wird nach wie vor ein Ringen um gutes Bewährtes, aber euch die spannende Spagatfrage geben: Wie können aber auch gleichzeitig zukunftsorientierte und not—wendende Vereinbarungen getroffen werden, so dass sich möglichst viele Menschen in unseren ÜP-Gemeinden angesprochen und eingeladen fühlen?
Mir hilft eine konkrete und direkte Aussage bei dieser ÜPE-Thematik von unserer Werkwoche in Hildesheim, wo wir im November 2019 als ÜPE-Team eine Woche eine intensive Einführung erlebten. Ein Verantwortlicher des Leitungsteams sagte: „Wir können ihnen hier leider kein fertiges Konzept für die ÜPE mitgeben. Aber wir möchten gern mit ihnen Suchende sein“.
Ja, natürlich ist es oft einfacher, ein erprobtes Programm in die Tat umzusetzen, aber oft machen wir auch die Erfahrung: „Nein, das Programm passt für uns nicht!“ Vorgegebenes sollte so flexibel sein, das es in der neuen Situation passt. Und es bedeutet, miteinander nach Strategien und Wegen zu suchen, auf dem möglichst viele Menschen mitgehen können. Zeit und Geduld sind dabei sicher auch gefragte Zutaten.
Jetzt ist Mai. Für uns Christen ist es mit Oktober der Monat der frohmachenden Marien-Verehrung. Maria möchte uns in allen unseren großen und kleinen Nöten und Anliegen helfen.
Maria ist eine wunderbare Fürsprecherin. Jede und jeder von uns durfte schon das wunderschöne Erlebnis haben: Maria hilft! Die Gottesmutter hatte für das Leben mit Jesus auch keinen vorbereiteten Plan – ihr half das tiefe Vertrauen, dass Gott an ihrer Seite ist und bleibt.
So lade ich Sie von Herzen ein, Ihre persönlichen Bitten der Gottesmutter anzuvertrauen. Das Gebet hat eine wunderbare Wirkung. In jedem Gebet kann etwas von unserer menschlichen Schönheit neu aufleuchten und manchem Problem ist dadurch die Schwere genommen.
Unser Leben – auch in der ÜPE – braucht einen langen Atem, die ständige und stete Rückbildung an Gott. Dabei wird uns Maria helfen: Maria, Mutter unseres Herrn, bitte für uns.
Mit herzlichen Grüßen
Christine Petrowski
Gemeindereferentin