Brief an die Gemeinde im Juni

Fronleichnam - Gott ist nah in diesem Zeichen

Liebe Gemeinde,

aufgrund der positiven Entwicklung der Coronavirus-Infektionszahlen und damit verbundenen Lockerungen dürfen wir wieder Gottesdienste in unseren Kirchen feiern. Das ist wirklich eine frohe Botschaft für uns alle! Manche von Ihnen hatten bereits die Möglichkeit, am Wochenende an den Sonntagsgottesdiensten teilzunehmen. Es war für mich ein schönes Gefühl, die Kirche nicht mehr leer, sondern mit Ihnen in den Bänken zu sehen.

Sie haben verantwortungsvoll und mit Vorsicht auf diese Einladung reagiert. Wir fangen mit kleinen Schritten an. Wir sind dabei abhängig von der Verordnung des Landes Niedersachsen und in manchen Bereichen vom Bistum Hildesheim. Lesen Sie bitte die neuesten Informationen und Regelungen im Internet oder in der Presse nach.

Voranmeldung für die Sonntagsgottesdienste

Wir haben mit dem Sonntagsgottesdienst zuerst ohne Voranmeldung angefangen. Jetzt bitte ich Sie um Anmeldung für die jeweiligen Sonntagsgottesdienste! Die Teilnahme an den Werktagsgottesdiensten erfolgt OHNE Anmeldung.

Die Anmeldung (Name, Vorname, Telefonnummer oder die Adresse) erfolgt telefonisch über das Pfarrbüro:

  • dienstags 14-16 Uhr
  • donnerstags 10-12 Uhr

Sie dürfen nur sich selbst oder Ihre Familie anmelden. Wir feiern momentan Sonntagsgottesdienste in allen unseren Kirchen. Wir bieten Ihnen ebenso ab dem 9. Juni die Werktagsgottesdienste zu den üblichen Zeiten an.

Toiletten

Obwohl die Zahl der möglichen Gottesdienstbesucher sehr begrenzt war, kamen zur Kirche nur wenige Menschen. Das kann ich gut nachvollziehen. Die Toiletten waren geschlossen, für viele war das der entscheidende Punkt, auf den Gottesdienst zu verzichten. Nun möchten wir Ihnen die Benutzung wieder ermöglichen. Das heißt konkret: im Notfall können Sie vor, nach oder während der Messe die Toilette nutzen. Falls das nicht deutlich ausgeschildert ist, sprechen Sie bitte die Ordner an, sie zeigen Ihnen die richtige Toilette.

  • Die Toiletten nutzen Sie auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.
  • Desinfizieren Sie bitte Ihre Hände.
  • Bitte nutzen Sie die Toiletten einzeln.
  • Bitte setzen Sie Ihre Maske auf, wenn mehrere Personen warten.
  • Nach dem Besuch der Toilette ist selbstverständlich das Waschen der Hände erforderlich.

Die Ordner oder die Reinigungskräfte werden nach dem Gottesdienst oder später die anfassbaren Flächen (Waschbecken, Türgriffe Toilettenraum und Pfarrheim, Deckel und Sitz der Toilette) reinigen. Ich hoffe, diese Regelung kann einigen von Ihnen den Gottesdienstbesuch ermöglichen.

Firmung / Erstkommunion

Es ist sehr schade, dass der Corona-Virus alles so durcheinanderbringt. Für die eventuelle Erstkommunionfeier in diesem Jahr können wir Ihnen momentan kein neues Datum nennen.

Kommunionausteilung

Wir haben gleich mit der Feier der Heiligen Messen begonnen. Ein wesentlicher Teil der Eucharistie ist die Kommunionausteilung. Wir (die Priester) haben uns auf zwei Modelle geeinigt.

In den Hauptkirchen werden die Hostien auf Tellerchen (kleine Schalen) gelegt. Die Gläubigen kommen einzeln nach vorn, nehmen selbst die Kommunion in die Hand, empfangen sie und kommen zurück auf die Plätze. In allen anderen Kirchen gibt es eine Handkommunion verteilt von einem Priester. Der Priester trägt eine Schutzmaske und zusätzlich Handschuhe.

Vor dem Gottesdienst wird abgefragt, wer die Kommunion empfangen möchte. Es ist eine wichtige und praktische Frage, weil die Hostien nicht im Tabernakel aufbewahrt werden dürfen. Den Rest der Hostien müsste dann der Priester zu sich nehmen. Ich danke für Ihr Verständnis.

Fronleichnam

Eine kleine Hostie, ein ganz unscheinbares Stückchen Brot steht in der Mitte des Gottesdienstes und ganz besonders eines Festes, das wir bald feiern werden - Fronleichnam. In diesem Jahr ist alles anders. Es gibt am Fronleichnamstag keine Fronleichnamsprozession. Fronleichnam werden wir in allen Kirchorten an dem darauf folgenden Vorabend- bzw. Sonntagsmessen (13./14.Juni) feiern.

Jesus hat uns einmal zugesagt: „Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ (Mt 28,20).

Er hat uns nicht vergessen und verlassen. An Fronleichnam kommt Jesus in unser Lebensfeld, um nach uns zu sehen, und er macht uns sein Angebot: „Kommt und seht!“ Fronleichnam ist die jährliche öffentliche Liebeserklärung Jesu an uns Menschen. In diesem Jahr bleiben wir leider in unseren Kirchen und dürfen unseren Glauben nicht in die Öffentlichkeit tragen. Ohne Prozession, ohne Altäre wird manchen von uns etwas fehlen. Trotzdem wollen wir Ihm Platz in unserem Leben, in unserem Herzen machen.

Er geht mit uns, wir gehen mit Ihm und beantworten in unserem Glauben so seine Liebe:

  • Er ist hier, wo wir miteinander leben und arbeiten.
  • Er ist inmitten unseres ganz alltäglichen Alltags, wo unser Leben zerbricht und gelingt.
  • Er ist unter uns, wo wir Sorgen mit uns selbst und unseren Kindern haben, dort, wo wir uns am Leben freuen und menschlich aufblühen.
  • Er ist mitten unter uns, wo uns Leid und Krankheit fesseln, und dort, wo wir Heil und Hoffnung erfahren.
  • Er ist bei uns, wo der Tod und die Trauer uns überfallen, und er ist bei uns, wo neues Leben geboren wird und zwischenmenschliche Beziehungen unser Leben bereichern und erfüllen.
  • Er möchte uns und unsere kleine und große Welt verändern.

Wie anders können wir ihm an diesem Fest antworten als uns niederzuknien vor Gott und mit Thomas von Aquin beten:

„Gott ist nah in diesem Zeichen: Knieet hin und betet an.“

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Fronleichnamsfest. Möge uns dieses Fest wieder in Glauben stärken!

Herzliche Grüße an Sie und an euch, liebe Kinder und Jugendliche, 

Ihr Pfarrer

Dariusz Drabik 

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